„Vorwarts immer!“ – so lautete das Credo von DDR-Staatschef Erich Honecker. Unter diesem Titel spielt die Kinokomödie aus der Wendezeit 1989, die eine überraschende Antwort auf die bis heute vieldiskutierte Frage findet, wieso es bei der Großdemonstration am 9. Oktober keine Gewalt gab – obwohl Tausende von Polizisten und Soldaten in Kampfbereitschaft versetzt waren. Jörg Schüttauf, Josefine Preuß, Marc Benjamin und Jacob Matschenz spielen die Hauptrollen in der modernen Verwechlungskomödie, die sich vor Ernst Lubitschs Klassiker „Sein oder Nichtsein“ verneigt. Gedreht wurde an historischen Schauplätzen wie der Nikolaikirche, dem Grenzübergang an der Bornholmer Straße oder der DDR-Bonzen-Siedlung Wandlitz:
Berlin 1989, kurz vor der Wende: Während der Schauspieler Otto für seine Theaterrolle als Staats- und Parteichef Erich Honecker probt, kämpft das Regime ums Überleben. Militär und Polizei bereiten sich darauf vor, die Leipziger Montagsdemonstration am Abend mit Gewalt zu zerschlagen. Um seine schwangere Tochter Anne zu schützen, die sich ausgerechnet heute in Leipzig gefälschte Papiere für ihre Republikflucht besorgen will, fasst Otto einen waghalsigen Plan: Er möchte, als Honecker verkleidet, den Schießbefehl zurücknehmen. Die Gelegenheit ist günstig, denn der leibhaftige Staatschef ist den ganzen Tag zur Jagd. Auch andere wollen seine Abwesenheit nutzen: Kronprinz Krenz und Stasi-Chef Mielke, die im Zentralkomitee heimlich einen Machtwechsel vorbereiten. Umso erstaunter sind die Putschisten, als sie plötzlich Honecker vor sich sehen. Otto spielt die Rolle seines Lebens – leider macht ihm aber das unverhoffte Auftauchen von Margot, der heimlichen Herrscherin im Arbeiter- und Bauernstaat, in letzter Minute einen Strich durch die Rechnung. Unterdessen ist die Stasi seiner Tochter und ihrem Kontaktmann August, der heimlich fürs Westfernsehen filmt, auf den Fersen. Und noch jemanden hat Anne an der Backe: ihren eifersüchtigen Freund Matti. Er möchte sie von ihren Fluchtplänen abbringen – und vor allem von August loseisen.
Als Beitrag zum SommerKino im Ersten folgt am 27. August Christian Schwochows Film „Paula“ über Leben und Werk der Künstlerin Paula Modersohn-Becker.
Darsteller | Rolle |
Jörg Schüttauf | Erich Honecker / Otto Wolf |
Josefine Preuß | Anne Wolf |
Jacob Matschenz | August Weiss |
Marc Benjamin | Matti Stein |
Hedi Kriegeskotte | Margot Honecker |
André Jung | Erich Mielke / Hans Götze |
Alexander Schubert | Egon Krenz / Egbert Rauch |
Steffen Scheumann | Boris Kelm |
Devid Striesow | Harry Stein |
Stephan Grossmann | Theodor Dombrich |
Tom Keune | Stasimann Wolf-Dieter Seifert |
Peter Rauch | Vopo Dietrich Kunze |
Christoph Glaubacker | Vopo Stefan Schäfer |
Johannes Richard Voelkel | Stasimann Thomas Wittke |
Sebastian Songin | Ekkehard Grau |
Doreen Fietz | Martha Boehse |
Bettina Koch | Sekretärin Ruth |
Fritz Roth | Schabowski |
Ulrich Cyran | Willi Stoph |
und andere |