Klaus Maria Brandauer, Bjarne Mädel, Franz Hartwig u.a. in:

Ferdinand von Schirach: Feinde – Gegen die Zeit

Eine Geschichte, zwei Filme: Im Zentrum des Fernseh-Experiments „Feinde“ nach Ferdinand von Schirach steht eine Kindesentführung und die zügige Festnahme eines Tatverdächtigen, die aus zwei Perspektiven erzählt wird. In „Feinde – Gegen die Zeit“ setzt der von Bjarne Mädel eindrucksvoll gespielte Ermittler Nadler nur auf seine Intuition, um das Leben eines Kindes zu retten. Obwohl das Gesetz das Vorgehen klar regelt, übertritt er dieses massiv im Glauben, „das Richtige“ tun. Aus der Sicht des Strafverteidigers kämpft Klaus Maria Brandauer in dem „anderen“ Film „Feinde  – Das Geständnis“ voller Überzeugung für die Prinzipien des Rechtsstaats. Regisseur Nils Willbrandt fokussiert in dem doppelteiligen TV-Event auf die Gegenspieler:

Berlin, ein Tag im Winter. Auf dem Weg zur Schule wird die zwölfjährige Lisa von Bode entführt. Ihre Eltern erhalten kurz darauf eine Lösegeldforderung: fünf Millionen Euro in Bitcoins. Für den erfahrenen Kommissar Peter Nadler gibt es schon bald keinen Zweifel, dass der Täter aus dem Nahbereich der wohlhabenden Familie kommen muss. Die Zeit drängt, das Mädchen muss schnell gefunden werden. Als Nadler den Sicherheitsmann Georg Kelz kennenlernt, sagt ihm seine Intuition: Das ist der Täter. Seine junge Kollegin Judith Lansky zweifelt. Da der undurchsichtige Kelz in den Vernehmungen selbstgewiss schweigt, verliert der Ermittler die Nerven. Allein, ohne Zeugen, erzwingt Nadler mit brutaler Gewalt von Kelz den Aufenthaltsort des Mädchens; dieser verspricht dem Kommissar, den Grund seines überraschenden Geständnisses für sich zu behalten. Als der Fall vor Gericht kommt, scheint es nur noch um das Strafmaß zu gehen. Kelz´ Strafverteidiger Biegler setzt jedoch auf eine hieb- und stichfeste Argumentation, ganz im Sinne des Rechtsstaats und unterzieht Nadler so einem geschickten Verhör, um zu zeigen, dass der Angeklagte für das Geständnis gefoltert wurde und es daher nichtig ist. Die Schuldfrage spielt für ihn keine Rolle. Er fordert Freispruch und eine Bestrafung des Polizeibeamten.

Wiederholt wird „Feinde  – Gegen die Zeit“ ab 21:45 Uhr in den Dritten Programmen, die ab 20:15 Uhr „Feinde  – Das Geständnis“ zeigen, der im Ersten um 22:30 Uhr folgt. Beide Filme sind zeitgleich in der ARD-Mediathek abrufbar, so dass die Zuschauer*innen der Verhandlung aus verschiedenen Blickwinkeln folgen können, ohne etwas zu verpassen. Ergänzt werden die Filme durch eine die Dokumentation „Ferdinand von Schirach: Feinde  – Recht oder Gerechtigkeit“, 21:45 Uhr im Ersten, sowie eine 45-minütige Mediathekenfassung, die beide Filme inhaltlich und ästhetisch verknüpft.

Darsteller  Rolle
Klaus Maria Brandauer Konrad Biegler
Bjarne Mädel Peter Nadler
Franz Hartwig Georg Kelz
Katharina Schlothauer Judith Lansky
Alix Heyblom Lisa von Bode
Ursina Lardi Frau von Bode
Harald Schrott Herr von Bode
Anne Ratte-Polle Vorsitzende
Neda Rahmanian Staatsanwältin Bentrock
Bjarne Meisel Ben von Bode
Julia Richter Frau Nadler
Gitta Schweighöfer Polizeipräsidentin
Marc Hosemann Salomon Weider
Linus Müller junger Postbote
Nina Maria Wyss Assistentin von Bode
Mirko Lang Wachmann
Julischka Eichel Gerichtsmediziner Dr. Deissler
Samuel Finzi Dr. Robert Bentheim
Ulrike Kriener Elly Biegler
Fritz Roth Alter Postbote
Marlen Ulonska Assistentin Biegler
Cristin König Anwalt Kanzlei Biegler
und andere

 

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Deutschland 2021

Regie: Nils Willbrandt
Redaktion: Claudia Luzius, Christoph Pellander, Christine Strobl
Drehbuch: Jan Ehlert, Nils Willbrandt – nach einer Vorlage von Ferdinand von Schirach
Kamera: Sebastian Edschmid
Musik: Richard Ruzicka
Produktion: Moovie

Laufzeit: 90 Minuten

Ausgestrahlt wird der Film zudem ab 21:45 Uhr in allen Dritten Programmen und steht zeitgleich ARD-Mediathek

  • Sonntag, 3. Januar 202120:15 Uhr im Ersten
  • «Der Diskurs lohnt die Auseinandersetzung – großartig»
    hoerzu.de