Sylvie Testud, Juliane Köhler, Wolfram Koch u.a. in:

Eden (2)

Amare und Nelson erreichen die Grenze nach Nordmazedonien. Sie beschließen, im Dunkeln ihr Glück zu versuchen, und schaffen es, unter dem ersten Zaun hindurchzuschlüpfen. Am zweiten Zaun aber bleibt Nelson stecken. Patrouillierende Wachleute entdecken sie. Amare muss Nelson zurückzulassen. Er nimmt dessen Tasche und Geld an sich und flieht durch den ersten Zaun zurück nach Griechenland. Zu Fuß geht er stundenlang weiter, bis er zusammenbricht. Ein griechischer Bauer findet ihn und nimmt Amare mit.
Während Bassam Jürgen darauf aufmerksam macht, dass er strenger mit Flo sein muss, zieht Flo Konsequenzen aus seiner nächtlichen Entdeckung und bringt ein Schloss an seiner Zimmertür an, um sich vor dem Fremden zu schützen. Silke schaut sich in Bassams Zimmer um und möchte wissen, wer dieser Junge ist, der nun bei ihnen wohnt und so sensibel auf sie wirkt. Sie entdeckt in einem Heft voller arabischer Notizen ihre Uhr, die Bassam offenbar genommen hat. Darauf angesprochen, entschuldigt sich Bassam und gibt den kleinen Diebstahl zu. Er wollte lediglich etwas von ihr bei sich haben. Silke ist gerührt und überlässt ihm ihre Uhr. Nachts kann Bassam nicht schlafen, schleicht sich in das Zimmer von Silke und Jürgen und beobachtet sie im Schlaf.
Daniels Leiche wird tatsächlich wieder an der Küste angeschwemmt. Der griechische Polizist Kalpakidis befragt Yiannis und Alexandros erneut. Er glaubt ihnen und geht davon aus, dass Daniel von Schleppern getötet wurde. Stelios aber bemerkt Yiannis’ Nervösität. Als er seine Beobachtungen Hélène mitteilt, beauftragt sie ihn, die Geschichte zu überprüfen. Solange die Ausschreibung läuft, müssen sie jeden Skandal vermeiden. Tatsächlich findet Stelios Spuren, die seinen Verdacht bestätigen: Die beiden Griechen haben etwas mit Daniels Tod zu tun. Ein letztes Übernahmeangebot von Walser schlägt Hélène erneut aus. Sie will nicht gekauft werden. Yiannis leidet unter seinen Visionen. Immer wieder sieht er den toten Daniel. Alexandros ist keine große Hilfe. Er will einfach weitermachen. Yiannis sucht seine Rettung im Alkohol, was seinen Schwermut und sein schlechtes Gewissen nur befeuert. Elli spricht Alexandros auf Yiannis’ seltsames Verhalten an. Sie fürchtet, er verschweige ihnen etwas. Alexandros erzählt ihr von dem toten Flüchtlingsjungen. Der Tod habe ihren Bruder einfach aufgewühlt.
Irritiert davon, dass Ahmed der Angreifer von Hamid war, distanziert sich Meryem von Samira. Sie besucht Hamid und Eric in der Zeitungsredaktion und findet heraus, dass Hamid nicht mit Eric über den Angriff gesprochen hat. Hamid drängt sie dazu, mit dem Thema abzuschließen. Meryem aber kann nicht lockerlassen. Sie verfolgt Ahmed, um herauszufinden, ob er gefährlich ist oder nicht. Ahmed bemerkt sie und stellt Meryem zur Rede. Sie will wissen, warum er ihren Mann angegriffen hat. Ahmed ist entsetzt, wie naiv Meryem zu sein scheint. Er hat Hamid auf seinen Bruder Ziad El Kahlil angesprochen. Ziad ist vor drei Jahren spurlos verschwunden. Hamid muss etwas damit zu tun haben. Meryem hat diesen Namen noch nie gehört, ist sich nun aber sicher, dass ihr Mann sie anlügt. Als sie Hamid damit konfrontiert, reagiert er wütend. Er wirft ihr vor, ihn zu hintergehen, aber Meryem will einfach die Wahrheit erfahren. Hamid jedoch blockt ab.
Auf dem Bauernhof kommt Amare wieder zu Kräften. Er will weiter nach England und fasst den Plan, es am Hafen von Igoumenitsa zu versuchen. Trotz Skepsis hilft ihm der griechische Bauer. Am Hafen findet Amare einen Lkw-Fahrer, der bereit ist, ihn in seiner Fahrerkabine nach Italien zu schmuggeln. Bis Frankreich kann Amare mitfahren. Amare steigt in den Bus und tatsächlich gelingt es dem Fahrer, ihn unerkannt auf das Lkw-Schiff zu bringen. Als es um die Bezahlung geht, reicht ihm Amares Geld aber nicht aus. Er verlangt zusätzlich eine sexuelle Gefälligkeit von ihm.
Flo beobachtet, wie Bassam seiner Mutter ihre Uhr wieder zurückgibt. Als Jürgen Silke auf das wiedergefundene Schmuckstück anspricht und diese sagt, sie habe sie in ihrer Tasche gefunden, deckt Flo die Lüge auf und bringt damit noch mehr Ungleichgewicht in die Familie. Auch zwischen Flo und Bassam eskaliert die Situation und sie beleidigen sich gegenseitig, bis es zu einer Schlägerei kommt. Vor seinen Eltern spielt Flo das Opfer, woraufhin Bassam impulsiv seine Sachen packt und das Haus verlässt. Als Flo und Jürgen ihn anschließend erfolglos suchen, gesteht Flo seine Mitschuld an der Eskalation ein und bereut sein Verhalten.
In Paris bemerkt Meryem, dass Hamid sie und Jinan in der Wohnung eingeschlossen hat. Hamid erklärt, dass er es zu ihrer eigenen Sicherheit getan hat. Er will nicht, dass sie seine Arbeit mit Eric gefährdet. Telefonisch versucht Meryem, die Wogen mit Samira zu glätten, diese ist allerdings enttäuscht über Meryems Lügen und will keinen Kontakt mehr. Meryem weiß nicht, wem sie glauben soll. Als Hamid wiederkommt, ist ihr Verhalten zueinander noch distanzierter als sonst. Nachts kann sie nicht länger neben ihm schlafen und beschließt zu gehen. Sie geht zur Wohnung von Samira und Ahmed und bittet sie um Entschuldigung. Sie möchte helfen, die Situation zu klären und die Wahrheit über alles zu erfahren.
Hélènes Situation verschlechtert sich zunehmend. Sie erfährt, dass ein Mitbewerber um die EU-Gelder ein Konzept eingereicht hat, das große Ähnlichkeiten zu ihrem Modell aufweist und zudem finanzielle Rückendeckung von Bernard hat. Es handelt sich um Walsers Klienten Deltan. Bernard hat sie hintergangen. Zudem hat der griechische Minister ebenfalls Kontakt zu Walser aufgenommen und scheint nun mit Deltan zusammenarbeiten zu wollen.
Yiannis ist fest entschlossen, zur Polizei zu gehen und seine Schuld zu gestehen. Alexandros kann ihn gerade noch davon abhalten. Er realisiert, dass sein Schwager auch für ihn zum Problem wird, und trifft sich mit Stelios. Er sagt, was wirklich in der Nacht passiert ist, und bittet ihn um Hilfe. Stelios und Hélène erörtern ihre Möglichkeiten und kommen zu dem Entschluss, dass sie den beiden Geld bieten werden, um sich ihr Schweigen zu erkaufen. Niemand darf die wirklichen Todesumstände von Daniel erfahren.
Amare kommt in Paris an. Er versucht, über den offiziellen Weg ein Asyl zu bekommen. Das Wohnheim, in das er kommt, ist aber ebenso trostlos wie alle anderen Orte, an denen er bisher war.
Bassam ist aus Mannheim ebenfalls nach Paris gereist, um seinen Onkel Fares und seine Tante Samira zu besuchen. Sie haben ihm Informationen über seinen Vater Ziad versprochen. Ahmed ist froh, dass Bassam bereit ist, sich den Fragen seiner Vergangenheit zu stellen. Auch Meryem ist dankbar, Bassam kennenlernen zu dürfen. Sie hofft, dass ihr Mann nun endlich die Wahrheit sagt. Hamid zögert, ist dann aber bereit, sich mit Bassam zu treffen, um über seinen Vater zu sprechen. Er berichtet von seiner Arbeit im Krankenhaus. Ziad und er waren Kollegen. Die Ärzte mussten die Folter-Opfer des Regimes behandeln, damit diese weiter gefoltert werden konnten, bis sie schließlich starben. Ziad weigerte sich, diese Arbeit auszuführen. Deshalb wurde er inhaftiert und selbst gefoltert. Hamid musste dann auch ihn behandeln. Er schämt sich für seine eigene Feigheit. Bassam aber wäre es lieber, wenn sein eigener Vater nicht mutig gehandelt hätte, sondern jetzt noch am Leben wäre.
Hélène und Stelios bieten Yiannis und Alexandros ein großzügiges Schweigegeld an. Yiannis ist stark betrunken und führt sich auf, als wäre ihm alles egal. Er erklärt Alexandros, dass er auch mit Geld nie wieder der gleiche sein wird. Alexandros soll es alleine nehmen. Yiannis will nur ein letztes Mal zum Strand fahren und auf alte Zeiten anzustoßen. Alexandros versteht, was er versucht, ihm zu vermitteln. Am Strand gehen sie gemeinsam ins Wasser. Yiannis taucht unter. Alexandros drückt seinen Kopf nach unten. So lange, bis Yiannis sich nicht mehr bewegt. Zu Hause erklärt Alexandros, dass Yiannis bei einem Schwimmunfall gestorben ist.
Zurück in Mannheim, besucht Bassam die Familie Hennings und zeigt sich dankbar darüber, dass er bei ihnen sein konnte. Die Erfahrung hat ihn gestärkt. Er öffnet sich und erzählt von seinen Eltern und seiner Flucht nach Deutschland, was Jürgen, Silke und auch Flo sehr berührt.
In Brüssel hält Hélène vor der Auswahl-Kommission ihren Vortrag für die Ausschreibung. Anstatt die Illusion eines perfekt geführten Camps zu verkaufen, spricht sie über die tatsächlichen
Geschehnisse in Athen und die Brüder Amare und Daniel. Durch diese unkonventionelle, offene Art überzeugt sie die Kommission und erhält vor ihrem Konkurrenten Deltan Security den Zuschlag für ihr Konzept.
Amare will den Traum seines Bruders verwirklichen und nach England kommen. Er schließt sich einer Gruppe an, die in Calais versucht, mit einem Schlauchboot den Wasserweg nach England zu nehmen. Seiner Mutter gesteht er, dass Daniel tot ist, er aber bald in England sein werde. Dann werde alles besser werden. Amare besteigt das Schlauchboot. Die Wellen sind gefährlich hoch. Bevor das Boot im Dunkel verschwindet, hören wir noch einmal ein Gedicht, das Amare in der Schule des Athener Camps gelernt hat:

I must go down to the sea again, to the lonely sea and the sky,
and all I ask is a tall ship and a star to steer her by;
and the wheel’s kick and the wind’s song and the white sail’s
shaking, and a grey mist on the sea’s face and a grey dawn breaking.

Darsteller Rolle
Sylvie Testud Hélène
Juliane Köhler Silke
Wolfram Koch Jürgen
Diamand Bou Abboud Meryem
Maxim Khalil Hamid
Theo Alexander Alexandros
Michalis Ikonomou  Yiannis
Sawsan Arsheed Samira
Jalal Altawil Fares
Eleni Vergeti Melina
Elena Mavridou Elli
Yorgos Pirpassopoulos Stelios
Bruno Alexander Florian
Adnan Jafar Bassam
Joshua Edoze Amare
Faten Abdelkafi Jinan
Trystan Pütter Marc
François Dunoyer Bernard
Thom Hoffman Michael
Kate Asse Amares Mutter
Placide Njoh Nelson
Konstantinos Avarikiotis Sikelianos
Oliver Cruveiller Eric
Alexandros Asse-Longovitis Daniel
Kris Radanof Chris
Sara Sulimani Nesrin
Ieronimos Kaletsanos Kalpakidis
Kostas Laskos Kostas
Vivi Karava Teresa
und andere

 

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Deutschland, Frankreich 2019

Regie: Dominik Moll
Redaktion: Manfred Hattendorf (SWR), Brigitte Dithard (SWR), Oliver Wotling (ARTE France), Adrienne Frejacques (ARTE France), Andreas Schreitmüller (ARTE), Claudia Grässel (ARD Degeto)
Drehbuch: Constantin Lieb, Dominik Moll, Laurent Mercier, Felix von Boehm, Nele Müller-Stöfen, Marianne Wendt – nach einer Idee von Jano Ben Chaabane und Felix Randau
Kamera: Patrick Ghiringhelli
Musik: Adrian Johnston
Produktion: Lupa Film, Atlantique Productions, Port au Prince Film

Laufzeit: 135 Minuten

  • Mittwoch, 15. Mai 201920:15 Uhr im Ersten
  • «Der Film scheint Krimi und Tragödie zugleich. Dabei ist er keineswegs politisch korrekt, sondern zeigt die Probleme klar und schonungslos. Das ist sehr aktuell, politisch brisant und höchst relevant.»
    Hörzu