UFA Cinema | ARD Degeto – Stella Kunkat, Thomas Kretschmann, Nadja Uhl u.a. in:

Dschungelkind

2005 veröffentlichte Sabine Kuegler ihr autobiografisches Buch „Dschungelkind“, das von ihren frühen Erlebnissen in der Wildnis West-Papuas zwischen 1979 und 1989 berichtet und schnell zum Bestseller avancierte. Trotz des abenteuerlichen Inhalts zeichnen sich Kueglers Kindheitserinnerungen durch einen ungeschönten, reflektierenden Blick aus, und nach dieser Devise ging auch der mit schwierigen authentischen Stoffen vertraute Regisseur Roland Suso Richter vor, als er sich an deren Verfilmung wagte: Vorwiegend in Malaysia gedreht, gelingt es dem intensiven Drama auf unspekulative Weise, die Begegnung zweier sich fremder Kulturen nachvollziehbar zu machen. Großen Anteil daran hat auch die großartige Besetzung, bei der neben den erfahrenen Profis Thomas Kretschmann und Nadja Uhl vor allem Stella Kunkat als junge Sabine heraussticht:

1979: Der deutsche Sprachwissenschaftler Klaus Kuegler beschließt, mit seiner Frau, der Krankenschwester Doris, und seinen drei heranwachsenden Kindern Judith, Christian und Sabine in den Dschungel von West-Papua zu ziehen, um die Sprache und Gebräuche des steinzeitlich lebenden Eingeborenenstammes der Fayu zu studieren. Besonders die achtjährige Sabine bewundert ihren Vater für seinen Mut, das Unbekannte zu erforschen. Am Rande des Eingeborenendorfes beziehen die Kueglers ein Haus. Doch nicht jedes Familienmitglied ist von den neuen Lebensumständen angetan: Besonders Judith, Sabines ältere Schwester, tut sich schwer mit einem Leben „wie in der Steinzeit“, bei dem verschimmelte Kleidung, Insektenplagen und exotische Speisen an der Tagesordnung sind. Auch Mutter Doris fällt es nicht leicht, sich an die fremden Verhaltensregeln und Rituale zu gewöhnen. Klaus’ Devise lautet: Sich auf keinen Fall in die Belange der Fayu einzumischen. Nur so scheint ein friedliches Miteinander möglich. Denn den Fayu eilt ein grausamer Ruf voraus, der sich bewahrheitet, als diese wiederholt mit dem verfeindeten Stamm der Irigre in kriegerischen Fehden aufeinandertreffen. Den Aberglauben, kranke Dorfbewohner seien mit einem „Fluch“ belastet, kann Doris nicht akzeptieren und greift immer wieder helfend ein. Trotz des schwierigen Zusammenfindens erlebt die Familie aber auch glückliche Zeiten, vor allem Sabine blüht förmlich auf. Doch als sie eines Tages Auri, einen verletzten Jungen der Irigre, in ihre Obhut nehmen, droht der Konflikt zwischen den Kueglers und ihren Gastgebern zu eskalieren.

Darsteller*in Rolle
Stella Kunkat Sabine Kuegler
Thomas Kretschmann Vater Klaus
Nadja Uhl Mutter Doris
Sina Tkotsch ältere Sabine
Tom Hoßbach Christian
Milena Tscharntke Judith
Sven Gielnik älterer Christian
Emmanuel Simeon Auri
McPolly Koima Häuptling Boko
David Kaumara Gohu
Felix Tokwepota älterer Auri
Range’e Pati Faisa
Francesca Passingan ältere Faisa
Tina Engel Großmutter
Isolde Barth Lehrerin Internet
und andere

 

 

Deutschland 2013

Regie: Roland Suso Richter
Drehbuch: Natalie Scharf, Beth Serlin, Florian Schumacher – Nach dem Buch von Sabine Kuegler
Kamera: Holly Fink
Musik: Annette Focks
Produktion: UFA Cinema

Laufzeit: 158 Minuten

  • Sonntag, 10. Juli 202223:35 Uhr im Ersten
  • «Der Film lebt von seiner episodischen Struktur, dem Mix aus Anthropologie und Emotion, von einer großartigen Besetzung und dem stimmungsvollen Zusammenspiel von Bildgestaltung und Musik.»
    tittelbach.tv