Folge 1: Ankunft
Charité, Hochsommer im Jahr 2049: Spitzenforscherin Maral Safadi kehrt mit ihrer Frau, der Gynäkologin Julia Kowalczyk, zurück an die Charité. Dort übernimmt sie die Leitung des Instituts für Mikrobiologie. Maral zählt außerdem zum wissenschaftlichen Beraterstab des Gesundheitsministers Thomas Nguyen, dessen neue Gesundheitsreform das Solidaritätsprinzip gefährdet und nicht nur das Charité-Personal zu spalten droht.
Marals erster Patient, Piet Baldwin, hat sich mit einem unbekannten bakteriellen Erreger infiziert, der lebensbedrohliche Symptome hervorruft. Als ein weiterer infizierter Patient in die Charité eingeliefert wird und kurz darauf verstirbt, gerät Maral zunehmend unter Druck.
Währenddessen erlebt Marals Mutter, die anerkannte Chirurgin Seda Safadi, welche furchtbaren Auswirkungen die Reform haben kann, als die Krankenkasse eine geplante Nierentransplantation in letzter Sekunde ablehnt. Indes findet Maral heraus, wo sich Piet mit dem gefährlichen Bakterium infiziert hat: in der Nordsee! Breitet sich hier etwa ein Erreger aus, der die gesamte europäische Bevölkerung gefährden könnte?
Folge 2: Trauma
Gesundheitsminister Nguyen muss sich vor der Presse rechtfertigen: Trotz steigender Temperaturen hat er auf Marals Rat hin alle Strände gesperrt, doch eine weitere Infektion mit dem unbekannten Bakterium ist bisher nicht aufgetreten. Während in der Mikrobiologie Marals Kollege Dr. Dylan van Boeken versucht, den immer schwächer werdenden Piet mit einem für ihn individuell designten Antibiotikum zu heilen, entdeckt Maral den Ursprung des Bakteriums: Es lag tausende Jahre isoliert im Permafrost in Grönland. Durch die klimabedingte Schmelze gelang es ins Meer und hat sich bis in die Nordsee verbreitet. Weitere Infektionen in mehreren Ländern bestätigen diese These ganz eindeutig – aber auch: Das Bakterium scheint nur auf hoher See zuzuschlagen.
Unterdessen gelingt Neurotechnologe Dr. Ferhat Williamson ein Durchbruch bei seiner kleinen Patientin Lisa. Er findet die Erklärung für die andauernde Lähmung der Beine des Kindes. Er behandelt sie mittels einer neuen Traumatherapie, in der sich Lisa mit ihrem Vater im Cyberverse einem schlimmen Erlebnis stellt. Doch überraschenderweise kommt dabei zu Tage, dass es nicht das Trauma war, das ihre psychosomatische Lähmung verursacht hat.
Seda beschließt indes den Reform-Einschränkungen zu trotzen. In einem stillgelegten Trakt der Charité operiert sie illegal die Patientin, deren Nierentransplantation aufgrund ihres schlechten Scorings von der Krankenkasse abgelehnt wurde. Seda ist sich sicher: Das kann nicht bei der einen Patientin bleiben – schließlich fallen viele durch das strenge Raster der neuen Gesundheitsreform.
Folge 3: Hoffnung
Mithilfe von künstlicher Intelligenz findet Maral heraus, dass der mittlerweile Paläo-Bakterium getaufte gefährliche neue Erreger auch positiven Einfluss auf das Immunsystem eines Menschen haben kann. Mehr noch: Er scheint eine individuelle Selbstheilung zu aktivieren. Maral ist sich sicher: Das ist die Rettung für Piet. Doch Dylan bleibt skeptisch – ein tödlicher Erreger als Heilmittel?
Währenddessen in der Neurologie: Der Locked-In-Patient Lars sitzt mit mehreren anderen Patient:innen völlig regungslos und künstlich beatmet im Rollstuhl, während er sich zeitgleich im digitalen Cyberverse frei bewegen kann. Ferhat versucht mit dieser Simulation die Nervenbahnen von Lock-In-Patient:innen neu zu stimulieren und so die Gesamtkörperlähmung zu überwinden. Doch dann der Schock: Wegen mangelnder Erfolgsaussichten und des Rückzugs eines Geldgebers beendet Charité-Chefin Emilia Bonetti Ferhats Locked-In-Forschung.
Die klimageflüchtete, verletzte Gillian Bolton sinkt plötzlich im Foyer der Charité bewusstlos zu Boden. Da sie nicht krankenversichert ist, sieht Seda nur eine Chance, der Frau zu helfen: Sie muss dann eben illegal behandelt werden. Zusammen mit der Pflegefachkraft Marlene Hirt eröffnet Seda schließlich eine geheime „Schattenklinik“, für all die, die durchs Raster der Reform fallen.
Nachdem Maral gegen den Widerstand von Dylan ihre Therapie mit dem Paläo-Bakterium bei Piet begonnen hat, fällt dieser plötzlich ins Koma. Die Selbstheilung scheint nicht wie erwartet zu funktionieren. Jetzt hat Dylan genug und schaltet die Klinikleitung ein. Auf sein Drängen hin entbindet Emilia Bonetti Maral wegen des riskanten und offenbar völlig erfolglosen Heilversuchs von ihrem Dienst.
Folge 4: Mut
Ein Muttermundabstrich bei Julias schwangerer Patientin Dasha zeigt auffällige Ablagerungen. Ein Bluttest bestätigt schließlich, dass in Dashas Körper so viel Mikroplastik zirkuliert, das sie und ihr ungeborenes Kind vergiftet werden. Nur eine hochriskante OP kann beide retten.
Indes hält es Maral nicht länger zu Hause aus und geht, trotz Suspendierung, in die Charité, um nach Piet zu sehen. Dort trifft sie auf Dylan, der immer mehr unter Druck steht, nachdem seine Antibiotikatherapie keinerlei Erfolg hat. Dennoch bleibt er dabei: Marals Ansatz ist Wahnsinn! Wütend verlässt Maral das Krankenhaus, nicht ohne heimlich einiges Material aus dem Labor mitzunehmen: Sie wird es Dylan und allen anderen zeigen und beweisen, dass sie recht hat!
Am Abend eskaliert ein Streitgespräch zwischen Julia und Maral. Marals Versäumnisse der Familie gegenüber und die anhaltenden Reibungen mit ihrer Mutter Seda lassen Julia keine andere Wahl als auszuziehen – schließlich braucht sie jetzt nur eins: Ruhe und Kraft für die anspruchsvolle OP am nächsten Tag.
Maral greift zu einem drastischen Mittel, um den versprochenen Beweis dafür zu liefern, dass das Paläo-Bakterium nicht nur Gift, sondern vor allem auch ein Heilmittel ist: ein Selbstversuch! Sie injiziert sich den hochgefährlichen Erreger. Doch noch bevor sie die ihrer Meinung nach heilende Menge an Bakterien einnehmen kann, bricht sie zusammen. Ausgerechnet Dylan findet sie und lässt sich von der schwachen Maral davon überzeugen, den Versuch zu Ende zu bringen und ihr die Bakterien einzuflößen – ob er ihr so das Leben rettet?
Folge 5: Heilung
Ein Mann mit Leberkarzinom im Endstadium wird auf einer rollenden Trage in die Notaufnahme der Charité gebracht. Es ist Nils – Marals Ziehvater. Davon nichts ahnend erwacht Maral nach ihrem lebensgefährlichen Selbstversuch auf der Intensivstation und Dylan erklärt ihr freudig: Ihr Ansatz war richtig! Das Paläo-Bakterium wirkt – in der richtigen Dosierung – heilend! Maral und Dylan behandeln Piet, und tatsächlich, auch bei ihm schlägt die komplett neue Behandlung an, Heilversuch geglückt! Schnell macht nicht nur in der Charité die Runde, was Maral hier entdeckt hat: Das Bakterium als Heilmittel ist schlicht eine Sensation, damit schreibt sie Medizingeschichte!
Nach der Einstellung des Locked-In-Programmes entscheidet sich Ferhats Patient Lars, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Kann Ferhat einen solchen Wunsch unterstützen? Sein Grundsatz, immer seinen ethischen Prinzipien treu zu bleiben, gerät ins Wanken.
Währenddessen erfährt Maral von Nils tödlicher Erkrankung, eine zumindest lebensverlängernde Operation wird nicht genehmigt – wieder mal aufgrund der Reform. Heimlich stimmt Nils Sedas Angebot zu, illegal in der Schattenklinik operiert zu werden. Tragischerweise kommt es während der OP zu Komplikationen und Nils stirbt. Als Maral von Nils‘ Tod erfährt, scheint sie endgültig mit ihrer Mutter zu brechen. Sie kann ihr nicht verzeihen, dass Seda durch die fahrlässige OP in einem improvisierten Schatten-OP-Saal Nils Tod verursacht zu haben scheint.
Seda bleibt keine Zeit zu trauern. Ihr wichtigster Patient, der Gesundheitsminister Thomas Nguyen, liegt für sein neues Herz bereits in Vollnarkose. Konzentriert leitet Seda mithilfe des OP-Roboters die Transplantation; doch plötzlich bewegt sich dieser keinen Millimeter mehr und alle Bildschirme in der Charité flackern merkwürdig auf – was geschieht hier nur?
Folge 6: Zuversicht
Die Charité ist einem Hackerangriff extremistischer Reformgegner:innen zum Opfer gefallen. Überall fallen Systeme aus, OP-Roboter bewegen sich nicht mehr, die Klimaanlage versagt, Türen lassen sich nicht mehr öffnen und schließlich gibt auch das Beatmungsgerät von Locked-In-Patient Lars den Geist auf. Während Ferhat ihm zur Hilfe eilt und Seda alles versucht, um im OP-Saal das Leben des Gesundheitsministers zu retten, muss Maral über sich hinauswachsen und das ungeborene Kind einer Patientin retten, mit der sie in einer Schleuse eingeschlossen ist. Julia assistiert ihr dabei virtuell – und als sie gemeinsam das Unmögliche schaffen, wird beiden klar, wie sehr sie einander brauchen.
Endlich Entwarnung, die IT-Spezialistin der Charité schafft es, alle Systeme wieder zum Laufen zu bringen. Der Staatsschutz beginnt zu ermitteln – wer steckt hinter dem Hackerangriff? Ferhat wird dank seiner IT-Fähigkeiten schnell zum Hauptverdächtigen, doch er kann mit Hilfe seiner Kolleg:innen schließlich die wahre Täterin entlarven.
Einige Tage später. Maral erhält für die sensationelle Entdeckung des Bakterium-Treatments den renommierten Solström-Preis und mit der Auszeichnung die Möglichkeit, die Charité zu verlassen und unter optimalen Bedingungen weiter zu forschen. Zum Erstaunen aller lehnt Maral das Angebot ab, um mit Julia in Berlin und an der Charité zu bleiben. Sie erkennt, dass sie in einer funktionierenden solidarischen Gemeinschaft stärker ist. In diesem Sinne stellt sie ihre Forschungsergebnisse kostenfrei der Öffentlichkeit zur Verfügung. Und positioniert sich damit auch gegen die Gesundheitsreform und für eine solidarische Welt, in der die Charité ihrem Namen – Barmherzigkeit – gerecht werden kann.