Ein fabelhafter Filmspaß für alle Generationen. Gut beobachtet, satirisch auf die Spitze getrieben, die „Macken“ der Jugend und Alten entlarvend. Auch mit seinem dritten Film trifft Ralf Westhoff („Shoppen“, „Der letzte schöne Herbsttag“) voll ins Schwarze, nicht zuletzt dank eines hervorragenden Ensembles:
Im Herzen jung, aber allein und nichts auf der hohen Kante, das bringt Anne, Johannes und Eddi auf die super Idee: Aktivieren wir doch unsere alte Studenten-WG. Frohgemut ziehen die drei Freunde in ein Mietshaus, direkt unter eine Studenten-WG von heute. Der Gedanke ist reizvoll: Die eigenen Studentenzeiten wieder aufleben lassen, mit viel Wein, nächtlichen Debatten und lauter Musik… doch die Realität ist anders. Das Trio landet geradewegs in der Neuzeit. Dort erklärt eine lerngestresste Jugend den Alt-68ern, wos langgeht: Für etwaige Alten-Hilfe hätten sie keine Kapazitäten mehr frei, Lärm sei ein No-Go, und überhaupt wären die Neuen mit Flurputzen dran. Keineswegs eingeschüchtert von dieser Ansage, versuchen die drei, sich selbst erst mal zusammenzuraufen. Anne, die Biologin, die früher keine Umwelt-Demo ausließ, kommt mit dem Tempo der neuen Zeit nicht klar, mag den rasanten Wandel nicht. Johannes, der sich als Rechtsanwalt mit Vorliebe um Mandanten kümmerte, die sich keinen Rechtsanwalt leisten konnten, ist irgendwo in den letzten 30 Jahren stehengeblieben. Und Eddi, der Feger von einst, ein kränkelnder Zyniker, der keinen Kontakt zur Familie hat. Eigentlich zu überhaupt niemanden mehr. Dann aber fordert die Büffelei für die Karriere ihr erstes Opfer: Thorsten. Sein Bandscheiben-Vorfall ändert alles. Plötzlich gerät das Räderwerk aus Lernen, Pizza-Service und null Freizeit aus den Fugen. Und die Jugend braucht die Hilfe der Oldies, die noch Kapazitäten frei haben. Johannes versucht der im Lernstoff ertrinkenden Katharina den Weg fürs Jura-Examen zu weisen, Anne kümmert sich um Thorstens Rücken – „Ihr seid nicht erwachsen, Ihr seid verspannt“ – und Eddi erklärt der vor Liebeskummer zerrissenen Barbara, wie einfach Männer ticken, und lässt sie an der philosophischen Weisheit eines alternden Machos teilhaben: „Liebe wird auch im Alter nicht leichter.“ Die Jugend entdeckt, dass auch die Alten mal jung waren, die Generation 60+ kommt in der Gegenwart an und erhält neue Impulse für die Zukunft. Eine Win-Win-Situation eben – und manchmal ist das Leben tatsächlich wie ein Honigbrot.
Darsteller | Rolle |
Gisela Schneeberger | Anne |
Heiner Lauterbach | Eddi |
Michael Wittenborn | Johannes |
Claudia Eisinger | Katharina |
Karoline Schuch | Barbara |
Patrick Güldenberg | Thorsten |
Ulrike Arnold | Verkäuferin Buchladen |
Julia Heinze | Arzthelferin |
Julia Koschitz | Junge Frau (Wohnungsbes.) |
Olga von Luckwald | Tochter der Vermieterin |
Veronika von Quast | Vermieterin Anne |
Katharina Marie Schubert | Lena |
Matthias Bundschuh | Rollkoffer-Mann |
Butz Ulrich Buse | Junger Mann (Makler) |
Gabriel Raab | Verlobter von Barbara |
Gustav Peter Wöhler | Günther |
André Jung | Paul |
und andere |