ARD Degeto Redaktionsleiter und Gastgeber Christoph Pellander (li) mit den Casting-Directors und Redakteur:innen der ARD Degeto – Foto: ARD Degeto | Oliver Walterscheid
Am 15. Februar 2023 fand in Berlin die nächste Ausgabe des „Degeto Campus“ statt. Mit dieser Veranstaltungsreihe will die ARD Degeto wichtige Themen mit Kreativen und Partner:innen aus der Filmbranche diskutieren und voranbringen. Dieses Mal stand der Dialog mit Caster:innen im Mittelpunkt.
Christoph Pellander, Redaktionsleiter der ARD Degeto: „Genau wie Produktionsabläufe entwickeln sich auch Besetzungsprozesse ständig weiter. Damit der Cast seine künstlerische Wirkung im Gesamtwerk voll entfalten kann, ist es immens wichtig, dass Redakteur:innen die heutige Arbeitsweise der Casting Directors kennen und diese wiederum einschätzen können, wie redaktionelle Entscheidungen gefällt werden und wie die Abläufe im Zusammenspiel von ARD Degeto und Produktionen sind. Wir sind begeistert vom partnerschaftlichen Dialog im Laufe der Veranstaltung, das wird die Arbeit für beide Seiten in Zukunft noch erfolgreicher machen und ich danke allen Beteiligten für das so konstruktive Miteinander!“
Neben dem Abgleich der jeweiligen Aufgabenprofile und Gesprächen zu den aktuellen Herausforderungen im Markt ging es auch um aktuelle und künftige Formen der Zusammenarbeit, mit einem thematischen Schwerpunkt auf Vielfalt. Der bekannte Schauspieler, Produzent und Aktivist Tyron Ricketts sprach in einem Impulsvortrag zum Thema „Diversität als Normalität“. Unter dieser Überschrift plädierte er für ein neues Narrativ in Film und TV: Es brauche einen „Abschied von der alten Geschichte“, nicht nur in Bezug auf die Repräsentanz von People of Colour. Regisseur:in, Choreograf:in und Schauspieler:in Heinrich Horwitz und Schauspieler Julius Feldmeier sprachen über die von ihnen mitgegründete Initiative „Act Out“ –, die sich für mehr Vielfalt und Inklusion in der Film- und Fernsehbranche einsetzt, und gingen in den intensiven Dialog mit Caster:innen und Redakteur:innen für mehr Anerkennung und Akzeptanz von LGBTQ+-Personen.
Dazu Christoph Pellander: „Die Besetzung vor der Kamera ist ein ganz wesentlicher Teil des Kreativprozesses. Ein guter Cast entscheidet nicht nur darüber, wie glaubwürdig, emotional und mitreißend eine Geschichte erzählt wird. Er ist auch wesentlich für den Ausdruck von Vielfalt, Inklusion und gesellschaftlicher Relevanz einer Produktion. Daher sind die Impulse und die Erfahrungen der Casting Directors, die sich schon lange und intensiv mit den Themen befassen, für uns enorm wichtig. Zwei Jahre nach Act Out sind wir sicher einige Schritte weiter, aber noch längst nicht am Ziel angekommen.“