Abgedreht: “Auf der Flucht” (AT) – WDR | ARD Degeto

v.l.n.r.: Regisseur Kai Wessel, Maria Simon, Fabian Busch und Athena Strates – Foto: WDR | ARD Degeto | Annika Molnar

Deutschland im Jahr 2027: Der WDR | ARD Degeto-Fernsehfilm “Auf der Flucht (AT)” erzählt aus einer ungewöhnlicher Perspektive von einer Massenflucht aus Europa. Jan Schneider (Fabian Busch) ist einfacher Anwalt, doch den totalitären Machthabern in seinem Heimatland ein Dorn im Auge. Als ihm erneut Haft und Folter drohen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit seiner Frau Sarah (Maria Simon) und ihren beiden Kindern zu fliehen. Ihre Heimat ist Deutschland, ihr Ziel die prosperierende Südafrikanische Union. Das Familiendrama “Auf der Flucht” (AT) begleitet die Schneiders, die gezwungen sind, sich auf eine lebensbedrohliche Reise ins Ungewisse zu begeben – ohne Garantie, dass sie tatsächlich am Ziel ankommen und dort aufgenommen werden. Kann die Familie den Gefahren trotzen? Oder zerbricht sie an Angst und Trauer, am Verlust ihres bisherigen Lebens, an enttäuschten Hoffnungen und gegenseitigen Vorwürfen?

In Kapstadt und Umgebung fanden vom 25. April bis 22. Mai 2017 die Dreharbeiten zu “Auf der Flucht” (AT) statt, einem Film, der das alltägliche Drama von Flucht und Migration aus einer ungewöhnlichen Perspektive betrachtet, indem er die gewohnten Rollen umkehrt: Jetzt sind es die Europäer, die Asyl begehren, und das im inzwischen zu Frieden und Wohlstand gelangten Südafrika. Das Drehbuch zu dem WDR | ARD Degeto-Fernsehfilm schrieben Eva Zahn und Volker A. Zahn sowie Gabriela Zerhau. Regie führte Kai Wessel. In der Rolle des Familienvaters Jan Schneider ist Fabian Busch zu sehen, die seiner Frau Sarah spielt Maria Simon. Die südafrikanischen Nachwuchsschauspieler Athena Strates und Ben Gertz spielen die Kinder Nora und Nick Schneider.

Zum Inhalt:  Im Jahr 2027 ist Europa im Chaos versunken. Rechtspopulisten haben in vielen Ländern die Macht übernommen. Aus dem demokratischen Staat, der Deutschland einmal war, ist ein totalitäres System geworden, in dem Andersdenkende, Muslime und Homosexuelle keine Rechte mehr haben und verfolgt werden. Jan Schneider hat sich als Anwalt auf die Seite enteigneter Opfer gestellt – und muss das teuer bezahlen. Als er erfährt, dass ihn das Regime erneut ins Gefängnis stecken will, beschließt er, aus Deutschland zu fliehen. Sein Ziel ist die prosperierende Südafrikanische Union, die nach einem Wirtschaftsboom politische und ökonomische Stabilität genießt – der Ort der Hoffnung für so viele Europäer. Seine Familie will er nachholen, doch da auch ihr die Verhaftung drohen könnte, weigert sich seine Frau Sarah, mit den Kindern Nora und Nick in Deutschland zu bleiben. Ein Frachter soll die Familie gemeinsam mit anderen Europäern von Hamburg Richtung Kapstadt bringen.

Tatsächlich setzen die Schlepper die Flüchtlinge in der Grenzregion zwischen der Küste Südafrikas und Namibias aus, in viel zu kleinen Booten. In rauer See kommt es zur Katastrophe, der kleine Nick geht verloren, ob er lebend das Land erreichen konnte, weiß niemand.  Voller Verzweiflung begeht Sarah einen verhängnisvollen Fehler: Sie lässt sich in Namibia registrieren, einem als sicher geltenden “Drittstaat”. Unter lebensgefährlichen und entwürdigenden Umständen geht die Flucht über Land weiter, bis nach Südafrika, wo die Flüchtlinge im Lager darauf warten, zum Asylverfahren zugelassen zu werden. Zum Nichtstun verdammt, herauskatapultiert aus ihrem alten Leben, bleibt der Familie nichts als die Hoffnung, dass Nick doch noch gefunden wird und man sich hier eine gemeinsame Zukunft aufbauen kann. In dieser Ausnahmesituation entfremdet sich Nora immer mehr von ihren Eltern, und auch zwischen Jan und Sarah kriselt es. Musste er denn unbedingt die Opfer des Regimes verteidigen? Wäre sie nicht besser mit den Kindern in Deutschland geblieben und nachgekommen, so wie er es geplant hatte? Die Registrierung in Namibia hat Sarah ihrem Mann verschwiegen. Doch die südafrikanischen Behörden sind gut vernetzt…

“Auf der Flucht” (AT) ist eine Produktion der Hager Moss Film GmbH im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks Köln und ARD Degeto für Das Erste, gefördert vom FilmFernsehFonds Bayern. Produzenten: Kirsten Hager, Eric Moss, Co-Produzent ist Giselher Venzke, Two Oceans Production. Die Kamera übernimmt Nicolay Gutscher, dramaturgisch betreut wird der Film von Anke Krause. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei Sophie Seitz (WDR) und Christine Strobl (ARD Degeto).  Voraussichtlicher Sendetermin Winter 2017/18.