François Cluzet, Guillaume Canet, Marie Denarnaud u.a. in:

Ungleiche Brüder

Zwei Brüder auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes, dieses klassische Motiv des Genrekinos nimmt der preisgekrönte Regisseur Jacques Maillot als Basis für einen Film, der als Kriminaldrama und Charakterstudie funktioniert. Mit dokumentarisch anmutender Präzision werden der zermürbende Alltag der Polizeiarbeit und die abgebrühte Beiläufigkeit des Verbrecherhandwerks gegenübergestellt, stilsicher der Look der späten Siebziger getroffen. Lyon wird nicht von seiner touristischen Bilderbuchseite gezeigt, sondern als morbider Schmelztiegel, voller Spelunken und halbseidener Typen. François Cluzet und Guillaume Canet liefern in den Hauptrollen darstellerische Glanzleistungen.:

Lyon, Ende der 70er Jahre. Der Kriminalpolizist François erfährt, dass sein Bruder Gabriel nach einer zehnjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen wird. Schon immer war der Lebensweg der Geschwister gegensätzlich verlaufen. Während der tugendhafte François sich bemühte, durch Fleiß und Disziplin die Anerkennung seiner Umwelt zu erlangen, pflegte der rebellische Gabriel schon als Jugendlicher einen unmoralischen und rücksichtslosen Lebenswandel. Paradoxerweise war er dennoch stets der Beliebtere von beiden, was die Spannungen zwischen den Brüdern noch verstärkte. Gabriel geriet auf die schiefe Bahn und wurde schließlich wegen Mordes verurteilt. Nun schwört er hoch und heilig, ein neues Leben beginnen zu wollen. Er bezieht ein kleines Zimmer bei seinem Bruder, tritt einen ordentlichen, wenn auch schlecht bezahlten Job an und hält sich erst einmal von seinem alten Umfeld fern. Als er sich in Nathalie verliebt, eine Frau aus bürgerlichen Verhältnissen, scheint dies seinen Ausstiegswillen zu festigen. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis das schwarze Schaf der Familie wieder in kriminelle Machenschaften verwickelt wird. Um Nathalie mit teuren Geschenken zu beeindrucken, lässt er sich als Killer anheuern. Schließlich fasst der Kleingangster den aberwitzigen Plan, das gesamte Rotlichtmilieu der Stadt unter seine Kontrolle zu bringen. Als François Wind davon bekommt, steckt er durch die heimliche Beziehung zu einer Gangsterbraut selbst bereits in großen Problemen.

Darsteller Rolle
François Cluzet Gabriel
Guillaume Canet François
Marie Denarnaud Nathalie
Clotilde Hesme Corinne
Mehdi Nebbou José Lazaga
Hélène Foubert Colette
Olivier Perrier Henri
Carole Franck Monique
Eric Bonicatto Paulo
Alain Beigel Briquet
Thierry Levaret Martial
Marc Bodnar Gérard
und andere

 

Frankreich 2008
Originaltitel: Les liens du sang

Regie:  Jacques Maillot
Drehbuch: Pierre Chosson, Jacques Maillot, Eric Véniard – nach dem Romanvon Michel Papet
Kamera: Luc Pagés
Musik: Stephan Oliva

Laufzeit: 100 Minuten

  • Sonntag, 22. Juli 20180:05 Uhr im Ersten