Mit „Exit Marrakech“ kehrt Caroline Link auf den Kontinent zurück, dem sie ihren größten künstlerischen Erfolg verdankt: den Gewinn des Oscars für „Nirgendwo in Afrika“. Ihr großartig fotografiertes Roadmovie erkundet die fremde Kultur aus der unbedarften Perspektive eines jungen Ausreißers, der seinen Vater erst zur Weißglut bringen muss, um von ihm wahrgenommen zu werden. Als egozentrischer Kultursnob glänzt Ulrich Tukur an der Seite des großartigen jungen Samuel Schneider, der mit dem Berlin-Film „Boxhagener Platz“ bekannt wurde:
Mit einigem Widerwillen fliegt der Internatsschüler Ben nach Marokko, wo er die Sommerferien bei seinem Vater Heinrich verbringen soll. Die Eltern sind seit Längerem geschieden, Vater und Sohn einander fremd geworden. Ben findet keinen Zugang zu dem egozentrischen Erwachsenen, einem namhaften Bühnenregisseur, der in eine aufreibende Theaterinszenierung eingespannt ist und die Freizeit am Pool eines Luxushotels verbringt. Die halbherzigen väterlichen Ratschläge, Ben möge seine Diabetes nicht auf die leichte Schulter nehmen, schlägt der 17-Jährige in den Wind und erkundet das aufregende orientalische Nachtleben auf eigene Faust. Mit der jungen Prostituierten Karima, die er in einem Szenelokal kennenlernt, will Ben nicht schlafen. Er sucht bei ihr jene Nähe, die sein Vater ihm verweigert, und begleitet sie spontan auf ihrer Reise in ihr Heimatdorf. Das spurlose Verschwinden seines Sohnes hat Heinrich gerade noch gefehlt. Zunächst genervt, doch dann zunehmend besorgt, macht er sich auf die Suche nach dem Jungen, den er mit Hilfe eines korrupten Polizisten schließlich ausfindig machen kann. Auf dem Weg zurück quer durch ein Land, in dem beide fremd sind, kommt es zu einem Gespräch, in dem Vater und Sohn zaghaft aufeinander zugehen.
Darsteller | Rolle |
Ulrich Tukur | Heinrich |
Samuel Schneider | Ben |
Hafsia Herzi | Karima |
Marie-Lou Sellem | Lea |
Josef Bierbichler | Dr. Breuer |
Abdesslam Bouhasni | Ahmed |
Mourad Zaoui | Abdeslam |
Clara-Marie Pazzini | Hannah |
Götz Schulte | Martin “Odoardo” |
Tom Radisch | Tom |
Paul Triller | Schoky |
Stefanie Höner | Chris |
und andere |