Aglaia Szyszkowitz, Roeland Wiesnekker, Martin Rapold u.a. in:

Der Kotzbrocken

Das Thema „Behinderung“ ist inzwischen weitestgehend in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Sich diesem sensiblen Sujet vorurteilsfrei und ohne Berührungsängste zu widmen und es ins Zentrum einer ebenso unterhaltsamen wie dramatischen, aber  auch überraschenden Liebesgeschichte zu stellen, dieses Wagnis nimmt die von Tomy Wigand einfühlsam inszenierte Tragikomödie auf sich – und überquert ganz locker-leicht die selbst gesteckte Ziellinie. Vor allem gelingt es auch den beiden Hauptdarstellern Aglaia Szyszkowitz und Roeland Wiesnekker, die ungewöhnliche, zu Herzen gehende Entwicklung ihrer eigentlich so disparaten Figuren dem Zuschauer glaubhaft nahezubringen.

Sophie Brand hat als alleinerziehende Mutter alles bestens im Griff – glaubt sie jedenfalls. Doch ihr kleiner Sohn Linus und ihre pubertierende Tochter Laura sehen das ganz anders. Denn neben dem Haushalt muss sie auch noch zwei Jobs wuppen: Zweimal in der Woche räumt sie im Supermarkt die Regale ein, zudem arbeitet sie im Edelrestaurant von Jacques, der zielstrebig auf eine gemeinsame Zukunft hinarbeitet. Sich in all dieser selbstgemachten Hektik auch noch um reguläre Parkplätze zu kümmern, ist da zu viel verlangt. So landet Sophie wegen eines Berges unbezahlter Strafzettel vor Gericht. Das Urteil: 300 Sozialstunden in einer stationären Pflegeeinrichtung für Behinderte. Der Richter höchstpersönlich empfiehlt ihr das Pflegeheim „Haus am Park“, wo ein ganz besonderer Patient auf die temperamentvolle Parksünderin wartet: sein eigener Bruder Georg, seit einem schweren Autoanfall an den Rollstuhl gefesselt. Dieser ist im Heim für seine Wutausbrüche und sein abweisendes Verhalten berüchtigt. Auch Sophie bekommt bei ihrem Antrittsbesuch eine erste Kostprobe von Georgs aggressiver Verbitterung. Genervt beginnt sie, ihre Pflichtstunden zu absolvieren und sich von Georgs beleidigendem Zynismus nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Als der es jedoch zu weit treibt, gibt sie dem Provokateur klar zu verstehen, dass er eine Grenze überschritten hat. Eine Reaktion, die Georg beeindruckt, denn das Letzte, was er in seiner Situation braucht, sind Mitleid und geheucheltes Verständnis. So öffnet er sich endlich und lässt seine neue „Betreuerin“ an sich heran. Aus langsam wachsender Freundschaft wird tiefe Zuneigung. Sophie entdeckt seine sensible Seele voller persönlicher Schuldgefühle. Sie erfährt auch, dass es sich bei ihrem faszinierenden Gegenüber um einen ehemaligen Triathlon-Profi handelt. Um ihn zu neuem Lebensmut zu motivieren, schlägt sie ihm die Teilnahme am Hamburger Stadtmarathon vor. Nur durch gemeinsames Training und einen sehr persönlichen Wetteinsatz lässt sich Georg darauf ein: Wenn er gewinnt, dann bekommt er sie! Eigentlich hatte sich Sophie gerade dafür entschieden, zu Jacques zu ziehen, um endlich Ruhe in ihr Leben zu bringen. Doch nun weiß sie nicht mehr, wohin mit ihren Gefühlen.

Darsteller  Rolle 
Aglaia Szyszkowitz Sophie
Roeland Wiesnekker Georg
Martin Rapold Jacques
Arsseni Bultmann Linus
Emilie Neumeister Laura
Eva Löbau Frau Marold
Annika Kuhl Barbara
Felix Vörtler Richter Mair
Patrick Schorn Martin
Enno Kalisch Dr. Hesselmann
Michael Schönborn Herr Siebert
und andere

 

 

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Deutschland 2015

Regie: Tomy Wigand
Redaktion: Claudia Luzius
Drehbuch: Uli Brée
Kamera: Egon Werdin
Musik: Alex Komlew
Produktion: Network Movie Jutta Lieck-Klenke

Laufzeit: 89 Minuten

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  • Samstag, 2. Juli 202214:30 Uhr im Ersten
  • « Sinnliche Andeutungen, Blicke, Gesten, Bewegungen; Das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller ist herausragend. Durch die Nähe der Kamera (Egon Werdin) und die Unmittelbarkeit der Regie (Tomy Wigand) wird es wirkungsvoll unterstützt.»
    faz.net